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Entspannung - Trance - Hypnose

Hypnose eine seriöse Methode

Hypnose leitet sich von dem griechischen Wort "hypnos" = Schlaf ab. Anfang des 19. Jahrhunderts nahmen Forscher an, dass Hypnose ein „Schlaf ähnlicher Zustand“ sei. Mitte des 20. Jahrhunderts, nach Kriegsende, trat Hypnose wieder verstärkt auf, als sich zeigte, dass man mittels Hypnose traumatisierten Kriegsopfern, Zahnpatienten und in der Geburtshilfe erfolgreich behandeln konnte. Britische und amerikanische Ärzteverbände erkannten die Hypnose als gültige Behandlungsart in aller Form an. Seither beschäftigen sich viele Forscher und Kliniken mit diesem Thema. Allein die Deutsche Gesellschaft für Hypnose – ein Verband, der sich erst 1982 mit 24 Mitgliedern gründete – wuchs in den vergangenen Jahren auf ca. 700 Angehörige, unter ihnen Zahnärzte, Kinderärzte, Internisten und Gynäkologen.

Was ist Hypnose?

Hypnose kann als Zustand veränderter Aufmerksamkeit definiert werden, meist findet ein – sich nach innen wenden statt. In Hypnose oder Trance findet eine Fokussierung auf einen bestimmten Bereich statt. Das kann man sich folgendermaßen vorstellen: sieht man im täglichen Leben alles gleich hell – also beleuchtet mit einem großen breiten Scheinwerfer – so kann man in der Trance sein Augenmerk ganz gezielt auf eine Sache richten und diese klarmachen und beleuchten – wie mit einem Punkt-Laser. Man richtet seine Aufmerksamkeit vom „Oberbewusstsein“ nach innen, hin zum Unbewussten.

Bewusst (Oberbewusstsein) ist uns alles, was wir sehen, unbewusst ist alles, was gerade nicht bewusst ist …

Gönnen Sie sich einen Augenblick:
„Wie fühlen sich die Zehen Ihres linken Fußes an.“

Unbeweglich, warm, kalt, eingeengt, eingeschlafen, beweglich, liegen alle Zehen auf …?

Haben Sie gemerkt, dass Ihnen Ihre Zehen bewusst wurden? Bevor Sie die Frage nach diesen gelesen hatten, waren sie es nicht. Jetzt konnten Sie spüren, wie sie sich anfühlen.

Dieses Experiment sollte Ihnen deutlich manchen, dass man viele Dinge unbewusst fühlt, und erst durch das genaue Betrachten werden diese Dinge bewusst, damit ist gemeint, erst wenn wir sie gezielt anleuchten, anstrahlen können wir diese spüren, sehen, hören und bemerken.

Milton H. Erickson der Vater der heutigen Hypnotherapie geht davon aus, dass jeder Mensch alles in sich trägt, was er für seine Lösungen benötigt. Oft haben Menschen einfach vergessen, dass sie bestimmte Dinge schon können und wissen. Erickson sieht den Therapeuten als Begleiter, der unterstützt, auf Suche nach Ressourcen. In Hypnose wird nichts weggemacht oder dazu gemacht! Denn jedes Verhalten birgt einen Lösungsversuch in sich. Manche Lösungsstrategien sind vielleicht nicht optimal, jedoch auf alle Fälle ein Versuch und der ist es Wert, anerkannt zu werden.
Begleitet durch einen Therapeuten kann man neue Wege und Lösungen finden, mit denen der Organismus noch lieber arbeiten mag, d. h. Lösungen, die optimal sind und für den Klienten keine oder weniger Einschränkung bedeuten. So appelliert Erickson an seine Klienten, mitzumachen -  aktiv zu sein. Jeder trägt alles in sich, was er benötigt, um seine Themen zu bewältigen – er braucht „ES“ nur finden und anleuchten und dabei kann ein Hypnotherapeut begleiten.

Allein durch die Imagination (Vorstellung) neuer Lösungen oder Strategien können im Gehirn neue Vernetzungen entstehen und kleine neue „Straßen“ gebildet werden. Man stellte in Untersuchungen fest, dass intensive, mit allen Sinnen vorgestellte Ereignisse, nahezu zum selben Ergebnis führten, als wären sie tatsächlich durchlebt worden.
Zur leichteren Vorstellung, dass Entspannung und Vorstellungskraft gemeinsam funktionieren, sei hier auf die Skifahrer verwiesen, die sich mit Entspannung und Imagination auf Ihren Lauf vorbereiten. Sie gehen im Geiste den gesamten Lauf durch: Piste, Tore, wie es riecht, wie der Schnee aussieht (Konsistenz), wie sie in die Knie gehen beim Umfahren der Stangen, sie hören das Schlagen der Stangen an den Schienbeinschoner und die Schulter, ... Tor für Tor, ... den Zieleinlauf, wie sie die Hände hochreißen und den Applaus der Zuschauer hören.

Was ist Trance? Wie komme ich in Hypnose?

Man kann sich in Hypnose befinden und dabei offene Augen oder auch geschlossene Augen haben. Sie können ruhig sitzen, liegen, aktiv sein oder stehen. Wenn man möchte, kann man sogar während einer Trance z.B. mit dem Therapeuten sprechen.

Die Aufmerksamkeit ist jedoch ganz nach innen auf einen bestimmten Bereich gelenkt: ein angenehmes Gefühl, ein innerer, wunderbarer Ort, eine angenehme Tätigkeit, ...

Der Therapeut leitet seinen Klienten nach einer sehr intensiven und eingehenden Besprechung an. Er spricht mit ruhiger, angenehmer Stimme zu Ihnen und leitet Sie an auf dem Weg in die Trance. Tranceinduktionen, das heißt Trance-einleitende Verfahren, gibt es viele wie z.B. Reisen durch den eigenen Körper oder die Augenfixation, das Konzentrieren auf einen bestimmten Punkt. Lassen Sie sich einfach überraschen!

Um Sie optimal zu begleiten, achtet er auf seine Sprache und auf Ihre Reaktionen, wie z.B. Ihren Atmen, wo Sie atmen (Bauch, Brust, Becken), Ihren Muskeltonus, ihre Hautfarbe, Ihre Augen, ...  Anhand dieser Merkmale kann er Sie optimal begleiten und gemeinsam mit Ihnen an vereinbarten Themen wie z.B. der Geburtsvorbereitung arbeiten.

Vielleicht werden Sie sich einen wunderbaren Ort suchen oder kreieren, an den Sie sich innerlich zurückziehen können, wenn die Wehentätigkeit zunimmt, um auf diese Weise die Schmerzen leichter zu ertragen oder gar nicht zu spüren, oder sie lernen einfach all Ihre Ängste anzusehen und zu entmystifizieren und loszulassen - je nach Thema und Aufgabenstellung des Klienten.

Künstler, Wissenschaftler und auch Sie sind sehr oft in Trance. Wenn Sie arbeiten und Sie diese Arbeit mitreißt,  Sie völlig in die Tätigkeit versunken sind, im Flow,... plötzlich ist es 22:00 Uhr, Sie haben sehr viel gearbeitet und die Zeit ist einfach so verfolgen, alles um Sie herum war vergessen, wie ausgeblendet: Auch das ist Trance/Hypnose.

Ein anderes alltägliches Beispiel: Sie fahren mit dem Auto in die Arbeit. Sie steigen ein, steigen aus... und sie wissen, wenn sie ganz ehrlich sind, nichts mehr über die Fahrt... der Zeitraum zwischen dem Ein- und Aussteigen ? dieser Zeitraum ist wie ausgelöscht. Dies ist eine Alltagshypnose - eine ganz normale Form von Trance. Oder Sie suchen Ihren Schlüssel, oder die berühmte Brille... und Sie suchen ? dabei lag alles direkt vor Ihrer Nase...

Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir ohne kleine Minitrancen, die wir mehrmals täglich haben, nicht existieren könnten. Denn wir benötigen diese Art der Fokussierung nach innen immer wieder zur Regeneration.

Der Sevengali Effekt

Viele Menschen glauben, Hypnose mache Sie willenlos, man könne Menschen Dinge einreden, sie manipulieren. Hier kann auf zahlreiche Experimente verwiesen werden. Diese belegen, dass Menschen in Trance/Hypnose niemals etwas entgegen ihre inneren Werte und Haltung tun würden! Leute, denen man versuchte etwas derartiges zu suggerieren reagierten mit einem abrupten und verärgerten Abbruch der Trance. Diesen irrwitzigen Glauben verbreiteten Filme wie "Dr. Mabuse".